Gründer*in der Woche: heyroom – das Beste aus AirBnb, WG gesucht & CouchSurfing

Pressemitteilung 08/23 | www.starting-up.de

Wann und wie bist du auf zusammen mit deinem Co-Founder die Idee zu heyroom gekommen?

Ich bin jetzt seit fast acht Jahren in WGs und habe schon in vielen WG-Konstellationen gelebt. Tatsächlich hatte ich (fast) immer Glück, aber der Prozess des Findens eines WG-Zimmers, aber auch das Finden eines Mitbewohners, wenn mal etwas frei wird, war immer das Schlimmste an der ganzen Sache.

Als es vor zwei Jahren mal wieder so weit war und wir ein WG-Zimmer inseriert hatten, bekamen wir innerhalb von fünf Stunden 182 Copy-Paste-Bewerbungen. Das wurde mir zu blöd. Ich habe mich also bei wg-gesucht beworben und erklärt, dass ich den Lifestyle mega feiere, aber das Produkt „room for improvement“ hat. Als ich hier keine Antwort bekommen habe, habe ich die besten Leute kontaktiert, die ich kenne, und konnte ein wirklich starkes Team davon überzeugen, das Thema selbst anzugehen.

Was waren die wichtigsten Steps von der Idee bis zum Go live eurer Plattform/App?

Research, Research, Research – WGs sind eine schlecht dokumentierte Einheit & daher war die Berechnung des Business Cases nicht in wenigen Stunden gemacht. Dadurch haben wir aber den deutschen sowie europäischen Markt sehr gut kennengelernt und ich konnte auf dieser Basis ein Team zusammenstellen, das aus Personen mit solcher Expertise strotzt, dass so manche große Tech-Company neidisch ist.

Gestartet seid ihr in München, euer Unternehmen firmiert als irische Ltd. Wie kommt’s?

Die Entscheidung, die initiale Company nicht in DE zu firmieren, kommt daher, dass die bürokratischen Hürden sowie die Notarkosten für eine Firma, die zum Zeitpunkt der Gründung 0 Euro Wert ist, einfach komplett unverhältnismäßig sind.

Wir haben in Irland gegründet, weil dies komplett digital geht und nur wenige hundert Euro kostet. Wenn wir am Ende des Jahres die erste große Finanzierungsrunde abschließen, steht aber komplett offen, ob wir das Unternehmen in eine GmbH einbetten oder eine sonstige europäische Unternehmensform wählen – da wir kein Geld verdienen, ist das Thema Steuern für uns eh komplett irrelevant.“

Nun zu heyroom: Was ist heyroom, was ist das Besondere an dem Konzept bzw. was unterscheidet euch von anderen WG-Matching-Tools?

Die WG-Suche ist sehr langwierig und dadurch extrem negativ konnotiert. Oft sucht man ewig, bis man den richtigen Mitbewohner oder die richtige Mitbewohnerin gefunden hat. Die derzeitigen Angebote helfen da wenig. Sie sind gar nicht darauf ausgelegt, Menschen zu finden, die wirklich zusammenpassen. Egal wie viel Zeit man investiert, es ist einfach extrem schwer, das Passende zu finden. Das wollen wir ändern. Unsere App ist quasi nur darauf ausgelegt, Leute zu finden, die zusammenpassen. Suchende können ihre Interessen angeben und werden dann mit WGs verbunden, die den gleichen „Vibe“ haben. So gestaltet sich die Suche leichter und unkomplizierter.

Seit Juli 2023 seid ihr in ganz Bayern live –wie macht ihr auf euch und heyroom aufmerksam?

Unser Fokus liegt auf Social Media – TikTok, Instagram, Youtube. Aber auch SEO sowie Ads in allen Bereichen werden getestet. Auch nicht unterschätzt werden dürfen Kooperationen mit Win-Win-Output sowie Guerilla-Marketing-Aktionen. Wir sind sehr nah an unseren NutzerInnen, und das macht es so besonders: Jede*r kann und ist ein Teil von heyroom.

Wie hast du die Entwicklung der Plattform/App bislang finanziert?

Zwei kleine Angel-Investments Anfang Januar ließen uns mit einer Bewertung von 1,3 Mio. starten – da hatten wir noch nicht mal ein Produkt. Den größten Teil der Finanzierung ist bootstrapped, und wir halten daher faktisch noch fast alle Anteile.

Wie monetarisiert ihr?

Noch gar nicht – wir sind bereits die beste, kostenfreie WG-Plattform am Markt – und das soll auch so bleiben!

Zukünftig können wir uns zusätzliche Features wie beispielsweise digitale Untermietverträge oder sonstige coole Premium-Features vorstellen – hier nehme ich gerne das Beispiel von Fußball-Manager-Spielen wie KickBase, die ein wirklich gut funktionierendes Modell mit 1 bis 5 Euro pro Nutzer*n haben.

Vorstellbar sind aber auch Features oder Referral-Codes, wie es beispielsweise bei eBay Kleinanzeigen läuft.

Was sind eure weiteren unternehmerischen Steps und Pläne?

Wir stehen wenige Wochen vor dem Deutschland-Rollout – die Zahlen ziehen jetzt schon massiv an, und wir sind auch technologisch bereit für den großen Knall, um WGs in ganz DE zusammenzubringen. Ehrlicherweise erreichen uns aber ebenfalls bereits Anfragen aus ganz Europa – see you next year.

Und last but not least: Was rätst du anderen Gründer*innen aus eigener Erfahrung?

Reach out – ich bin wirklich offen dafür, kleinen Teams mit ausgereiften Ideen Feedback zu geben oder ihnen bei den ersten Schritten zu helfen. Ich habe anfangs wirklich viele Menschen kontaktiert und nur sehr wenig Feedback bekommen – das hätte mir echt geholfen, und diese Hilfestellung gebe ich sehr gern!

Das Interview führte Hans Luthardt

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