Eine WG zu gründen klingt erstmal ziemlich entspannt: ein paar Zimmer, ein paar Leute, ein gemeinsames Ziel – bezahlbar wohnen. Aber: Zusammenziehen ist vor dem Zusammenwohnen noch eine ganz eigene Sache. Und spätestens, wenn der erste Streit richtig losgeht, wird klar: Es hätte geholfen, ein paar Dinge vorher zu besprechen.
Hier fünf Dinge, die ihr unbedingt klären solltet, bevor ihr eine WG Neugründung startet.
1. Klären: Was für eine WG wollt ihr überhaupt?
Zweck-WG, Freundschafts-WG, kreative Kommune oder einfach ein Ort zum Durchatmen?
Bevor ihr euch gemeinsam für eine Wohnung entscheidet, solltet ihr ein gemeinsames Bild davon haben, wie ihr wohnen wollt.
Fragt euch:
- Wie viel Gemeinschaft soll es geben (gemeinsame Abende, Kochen, etc.)?
- Wie viele wollen wir sein?
- Wie viel Rückzug braucht jede:r?
- Wie geht ihr mit Gästen, Lautstärke, Party um?
- Wie viele Räume brauchen wir dafür?
Klarheit hier verhindert Missverständnisse später. Und sorgt dafür, dass alle ähnliche Erwartungen haben.
2. Finanzen: Wer zahlt was – und wie?
Geldfragen sind keine Stimmungskiller – wenn man sie offen klärt.
Sprecht vorab:
- Wie hoch darf die Miete maximal für jede:n sein?
- Wie werden Nebenkosten, Internet, Haushaltszeug geteilt?
- Wollt ihr ein gemeinsames WG-Konto oder eine Kasse?
- Gibt es ein gemeinsames Budget für Putzmittel, Basics oder Essen?
Auch wichtig: Was passiert, wenn jemand kurzfristig weniger Geld hat? Gemeinsam tragfähige Lösungen zu finden, bevor ess brennt, ist Gold wert.
3. Vertragszeug und Verantwortung
Einmal unsexy, aber wichtig: Wie regelt ihr den Mietvertrag?
- Wer steht offiziell drin?
- Was passiert, wenn jemand ausziehen will?
- Wie viel Kündigungsfrist wollt ihr untereinander vereinbaren?
- Und was ist mit Kaution, Möbeln, Nachmieter:innen?
Auch wenn ihr euch gut versteht – Klarheit schützt vor Stress. Gerade bei finanziellen oder rechtlichen Fragen.
Fazit:
Eine WG zu gründen heißt: gemeinsam gestalten. Und das klappt am Besten, wenn man sich ein paar ehrliche Fragen vorher stellt – statt später Streit über Dinge zu haben, die man nie wirklich besprochen hat und wieder auf Wohnungssuche gehen zu müssen.
Wenn ihr euch Zeit nehmt, um Ressourcen, Erwartungen, Wünsche und Grenzen abzugleichen, entsteht ein Raum, in dem nicht nur gewohnt, sondern gelebt werden kann. Und das wird dann wirklich ein Zuhause.