Neue Menschen, eine neue Stadt, vielleicht sogar ein komplett neuer Lebensabschnitt – WG-Castings sind ein erster Schritt. Und sie können ziemlich nervenaufreibend sein: Wie stellt man sich vor, ohne sich anzubiedern? Was, wenn die anderen ganz anders ticken? Und muss man eigentlich irgendwas mitbringen?
Kurz gesagt: Nein. Aber Vorbereitung hilft. Und die richtige Haltung noch viel mehr.
Hier kommen fünf Tipps, wie du entspannt und selbstbewusst ins nächste WG-Casting gehst – und dabei rausfindest, ob die WG auch zu dir passt. Nicht nur umgekehrt.
1. Klären: Was willst du eigentlich?
Bevor du überhaupt irgendwo klingelst, frag dich selbst: Was ist dir in einer WG wichtig?
- Suchst du eher Ruhe und Rückzug oder Austausch und Gemeinschaft?
- Wie wichtig sind dir Sauberkeit, gemeinsame Abende oder ähnlicher Alltag?
- Was geht für dich gar nicht (Dauerbesuch, laute Partys, Chaos)?
Wenn du das für dich geklärt hast, gehst du ganz anders ins Gespräch – weil du nicht nur „gecastet“ wirst, sondern selbst mitentscheidest, ob es passt.
2. Mach dich schlau – aber bleib locker
Informier dich kurz über die WG: Wer wohnt dort, was machen sie, wie ist die Lage? Wenn es eine Anzeige mit ein paar Infos gibt – lies sie aufmerksam. Das zeigt nicht nur Interesse, sondern hilft dir auch, dich einzuschätzen: Passt du rein? Willst du da wohnen?
Und wenn du was nicht verstehst (z. B. bei kryptischen WG-Beschreibungen wie „wir lieben inspirierenden Minimalismus“): Frag ruhig nach.
3. Stell dich vor – aber mach kein Theaterstück draus
Du musst dich nicht inszenieren. Du musst nicht „besonders cool“, „super ordentlich“ oder „immer gut drauf“ sein. Sag einfach, wer du bist, was du machst, wie du so tickst – und was du suchst.
Ein paar Dinge, die oft interessieren:
- Was machst du gerade gern?
- Wie sieht dein Alltag aus?
- Wie stellst du dir gutes Zusammenleben vor?
Du musst nicht alle Hobbys aufzählen oder deine Lebensgeschichte ausrollen. Aber ein bisschen Kontext hilft, dich einzuschätzen – als Mitbewohner:in, nicht als Bewerbung.
4. Sei offen – und stell auch Fragen
Ein gutes WG-Casting ist kein Verhör, sondern ein Gespräch auf Augenhöhe. Also: Frag nach! Zum Beispiel:
- Wie läuft der Alltag in der WG?
- Gibt es gemeinsame Abende oder ist eher jede:r für sich?
- Wie regelt ihr Putzplan, Finanzen, Gäste?
So zeigst du Interesse – und findest selbst raus, ob du dich dort wohlfühlen könntest.
5. Bleib du – und entspann dich
Ja, du willst das Zimmer vielleicht unbedingt. Aber: Du willst auch irgendwo wohnen, wo du du selbst sein kannst. Wo du nicht permanent das Gefühl hast, dich verstellen zu müssen.
Deshalb: Atme durch. Vertrau deinem Gefühl. Und wenn du nach dem Gespräch denkst: „Das war irgendwie nicht meins“ – dann ist das auch eine wertvolle Erkenntnis.
Tipp zum Schluss: Eine kurzes Danke nach dem Casting kann sympathisch wirken. Kein Muss, aber ein schöner, respektvoller Abschluss.
Fazit:
Ein WG-Casting ist keine Bühne für die „beste Version“ von dir. Es ist ein Moment, in dem du ehrlich zeigen kannst, wer du bist – und was du brauchst.
Und wenn es passt, dann nicht, weil du dich verbogen hast – sondern weil es sich richtig anfühlt.